Forschung Energiedaten

Mit OpenMeter sollen die großen Lücken in der Datenlandschaft der Energiewelt ein Ende haben

Das noch junge Forschungsprojekt OpenMeter will eine einheitliche Plattform realer Messdaten schaffen und so Grundlagen für aussagekräftige Analysen, hilfreiche Benchmarks und neue Geschäftsmodelle schaffen.
Forschung Energiedaten

Weiße Flecken auf der Landkarte der Energiewelt aufdecken

Wer keine Möglichkeit hat, auf die große Übersicht zurückzugreifen, ist gezwungen auf Sicht zu fahren. Für die Energieinfrastruktur bedeutet dies, dass beim Ausbau und der Dimensionierung ein möglichst klares Bild der vorherrschenden Energielandschaft in Deutschland bestehen sollte. Für große Erzeugungseinheiten gibt es dabei schon gesetzliche Aussageverpflichtungen und damit eine gute Datenlage. Was fehlt sind breite, reale Messdaten von Energieverbrauchern unterschiedlichster Ausführung. Hier herrscht leider noch weitgehende Leere. Das Forschungsprojekt OpenMeter soll hier Abhilfe schaffen.

OpenMeter als zentraler Hub für reale Messdaten

Denn, wer nicht weiß woher er kommt, kann nur schwer einschätzen, wohin die Reise gehen muss, wo Stolpersteine liegen oder vielversprechende Potenziale versteckt sein könnten. Reale Messdaten aus einem breiten und unterschiedlichen Erfahrungshorizont bilden eine entscheidende Basis für Neuentwicklungen in der Energiewende. Ob für die Erstellung von Smart Grids, gesteigerten Effizienzmaßnahmen oder neuen Geschäftsmodellen unter Mithilfe der künstlichen Intelligenz; dieser Bedarf besteht an vielen Schnittstellen der Energiewirtschaft und eine zentrale Anlaufstelle wie OpenMeter kann zu schnelleren Entwicklungsprozessen beitragen.

Diese Basis soll dabei eine Plattform schaffen (“Open Energy Meta Data, kurz OEMD), auf der tausende Messzeitreihen aus den Bereichen Strom und Gas einen Platz finden können. An den vorhandenen Datensätzen können Modellrechnungen und KI-gestützte Benchmarks trainiert und erprobt werden, die neu dazu kommende Teilnehmer für ihre eigenen Zeitreihen nutzen. Wie Datensätze für diese Zwecke am sinnvollsten aufbereitet werden und welche Analysen die nützlichsten Mehrwerte bringen, ist dabei der Schwerpunkt im Forschungsansatz und soll im Projektverlauf als Kompass für alle Maßnahmen und Überlegungen funktionieren.

Datenkarte statt Datenkrake

Da mit blinder Datensammelwut niemandem geholfen wäre, umfasst ein großer Teil des Projektes die Definition von Use Cases in enger Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus der Energiewirtschaft und das Ertesten von Analysen und Benchmarks anhand dieser Ideen. Das Thema Datenschutz ist hier natürlich entscheidend und die notwendigen Anonymisierungskonzepte sollen von Anfang an mitgedacht werden. Im Zuge eines ersten Stakeholder-Workshops im November 2020 konnten dabei gemeinsam mit den Teilnehmern schon neue Fragestellungen entwickelt und ausgewertet werden, um die Richtung der Plattform zu bestimmen. Für den kommenden Folgeworkshop am 05. Mai 2021 möchten wir Sie bei Interesse herzlichst einladen. Anmelden können Sie sich ganz einfach per Mail unter contact@openmeter.de

Wer ist alles mit an Bord?

Das Konsortium umfasst unterschiedlichste Ecken der Energiewirtschaft. Die Konsortialführung übernimmt die technische Universität Dortmund und bringt ihr Know How in den Bereichen der Verbrauchermodellierung mit ein, die Logarithmo GmbH wird sich für den Betrieb der Analyse-Plattform verantwortlich zeigen. Mit Erfahrungswerten in der Datenanalyse und KI ist das Fraunhofer ITWM mit dabei. Die Stadt Wuppertal, Energieagentur Rheinland-Pfalz und die inexogy sind als Plattformnutzer und Bereitsteller mit eingebunden und stellen Feedback aus der Welt der realen Verbrauchswerte zur Verfügung.

Für inexogy ist dabei besonders der Anwendungsfall rund um Energieefizienzmaßnahmen von großem Interesse, denn hier decken sich die Möglichkeiten einer Plattform wie OpenMeter zu sehr großen Teilen mit dem unternehmerischen Bestreben inexogys Verbräuche nicht nur transparent, sondern auch effizient zu machen.

Alles zum Workshop

Alle wichtigen Infos zum zweiten Stakeholder-Workshop für OpenMeter am 05. Mai 2021, noch einmal auf einen Blick: In Zoom Breakout-Sessions von 10-15 Personen möchten wir zusammen mit Ihnen drei Themenblöcke anhand digitaler Whiteboards betrachten, diskutieren und neue Ideen entwerfen. Die Veranstaltung ist von 9 Uhr bis ca. 13 Uhr angelegt.

Die drei zu bearbeitenden Themen werden sein “Aufbau der Plattform”, “Aufbereitung und Abruf der Daten” sowie “Analysen auf der Analytics Plattform”. Die Anmeldung erfolgt ganz einfach per contact@openmeter.de

Wir freuen uns darauf, Sie als Teilnehmer zu begrüßen und sind gespannt auf Ihre Ideen. Wir sind zuversichtlich, dass Ihre Einsichten entscheidende Hinweise zur besseren Fokussierung des Forschungsprojekts geben können. So kann die Energiewelt verständlicher, transparenter und besser werden.

Autor: Pablo Santiago

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